Rivermate | Island flag

Island

Gesundheits- und Sicherheitsstandards

Erkunden Sie die Gesetze zur Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz in Island

Gesundheits- und Sicherheitsgesetze

In Island wird großer Wert auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz gelegt. Der Rahmen für isländische Sicherheits- und Gesundheitsvorschriften basiert hauptsächlich auf den Richtlinien der Europäischen Union, die in isländisches Recht umgesetzt wurden.

Wichtige Gesetzgebung

Das Fundament des isländischen Sicherheits- und Gesundheitsrechts ist das Gesetz über Arbeitsumgebung, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Nr. 46/1980. Es legt die allgemeinen Pflichten von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Regierungsbehörden fest, die an der Sicherstellung einer sicheren Arbeitsumgebung beteiligt sind.

Arbeitgeberpflichten

Arbeitgeber in Island haben umfangreiche Pflichten gemäß dem Gesetz, einschließlich:

  • Risikobewertung und Prävention: Arbeitgeber müssen systematisch Gefahren am Arbeitsplatz identifizieren, bewerten und Maßnahmen zur Kontrolle ergreifen (Gesetz Nr. 46/1980, Art. 5).
  • Information und Schulung: Arbeitgeber müssen den Arbeitnehmern ausreichende Informationen und Schulungen zu Gefahren am Arbeitsplatz und Präventivmaßnahmen bereitstellen (Gesetz Nr. 46/1980, Art. 9).
  • Sicherheitsausschüsse: In Betrieben mit 50 oder mehr Arbeitnehmern müssen Arbeitgeber Sicherheitsausschüsse mit Beteiligung von Arbeitnehmervertretern einrichten (Gesetz Nr. 46/1980, Art. 12).
  • Sicherheitsbeauftragte: In Betrieben mit zehn oder mehr Arbeitnehmern haben die Arbeitnehmer das Recht, Sicherheitsbeauftragte zu wählen, die befugt sind, die Sicherheits- und Gesundheitsbedingungen zu überwachen und Bedenken gegenüber den Arbeitgebern zu äußern (Gesetz Nr. 46/1980, Art. 15).
  • Persönliche Schutzausrüstung (PSA): Arbeitgeber müssen den Arbeitnehmern notwendige PSA kostenlos zur Verfügung stellen (Gesetz Nr. 46/1980, Art. 10).

Rechte und Pflichten der Arbeitnehmer

  • Recht auf Ablehnung gefährlicher Arbeit: Arbeitnehmer haben das Recht, Arbeiten abzulehnen, die sie für eine unmittelbare und ernsthafte Gefahr halten (Gesetz Nr. 46/1980, Art. 24).
  • Recht auf Mitwirkung: Arbeitnehmer haben das Recht, über Sicherheitsbeauftragte und Sicherheitsausschüsse an Sicherheits- und Gesundheitsfragen mitzuwirken.
  • Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen: Arbeitnehmer müssen Sicherheitsregeln befolgen, PSA verwenden und Gefahren melden (Gesetz Nr. 46/1980, Art. 20).

Spezifische Vorschriften

Zusätzlich zum zentralen Sicherheits- und Gesundheitsgesetz gibt es zahlreiche Vorschriften, die spezifische Gefahren und Branchen abdecken, wie zum Beispiel:

  • Verordnung über die Verwendung von Arbeitsmitteln, Nr. 920/2006
  • Verordnung über chemische Arbeitsstoffe und gefährliche Substanzen, Nr. 553/2004
  • Verordnung über Baustellensicherheit, Nr. 286/2006

Durchsetzung

Die Verwaltung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (AOSH) ist die primäre Regulierungsbehörde, die für die Durchsetzung der Sicherheits- und Gesundheitsgesetze in Island verantwortlich ist. AOSH hat die Befugnis, Arbeitsplatzinspektionen durchzuführen, Verbesserungs- oder Verbotsanordnungen zu erlassen und Geldstrafen und andere Sanktionen zu verhängen.

Zusätzliche Hinweise

  1. Isländische Sicherheits- und Gesundheitsgesetze gelten für alle Arten von Arbeitsplätzen, unabhängig von Größe oder Branche.
  2. Arbeitgeber, die die Sicherheits- und Gesundheitsgesetze nicht einhalten, können mit Sanktionen und potenzieller zivilrechtlicher Haftung konfrontiert werden, wenn ein Arbeitnehmer verletzt wird.

Arbeitsschutz

Die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz (OHS) sind ein entscheidender Aspekt jedes Arbeitsplatzes. In Island ist das Gesetz über Arbeitsumgebung, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz Nr. 46/1980 das grundlegende Gesetz für OHS. Es legt die Verantwortung der Arbeitgeber fest, einen sicheren und gesunden Arbeitsplatz zu gewährleisten, und beschreibt die Rechte und Pflichten der Arbeitnehmer.

Regulierungsbehörde

Die Verwaltung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (AOSH) unter dem Ministerium für Wohlfahrt ist die zentrale Behörde, die für die Durchsetzung der OHS-Vorschriften, die Förderung präventiver Maßnahmen sowie die Bereitstellung von Informationen und Anleitungen verantwortlich ist.

Arbeitgeberverantwortlichkeiten

Arbeitgeber haben mehrere Verantwortlichkeiten gemäß den OHS-Vorschriften. Diese umfassen:

  • Risikobewertung und Prävention: Arbeitgeber müssen systematisch Arbeitsplatzgefahren identifizieren und bewerten, Kontrollmaßnahmen zur Beseitigung oder Minimierung von Risiken umsetzen und ihre Risikomanagementstrategien regelmäßig überprüfen.
  • Sicherheitsschulung und Information: Arbeitgeber müssen den Arbeitnehmern angemessene Sicherheitsschulungen, Informationen über Arbeitsplatzgefahren und Anweisungen zu sicheren Arbeitsverfahren bereitstellen.
  • Persönliche Schutzausrüstung (PSA): Arbeitgeber sind verpflichtet, geeignete PSA kostenlos zur Verfügung zu stellen und deren ordnungsgemäße Verwendung sicherzustellen.
  • Unfallmeldung und Untersuchung: Arbeitgeber müssen arbeitsbedingte Unfälle, Verletzungen und Krankheiten melden. Sie müssen auch Vorfälle untersuchen, um eine Wiederholung zu verhindern.
  • Mitarbeiterbeteiligung: Arbeitgeber müssen die Beteiligung der Arbeitnehmer an OHS-Angelegenheiten durch Sicherheitskomitees oder Vertreter erleichtern.

Rechte und Pflichten der Arbeitnehmer

Arbeitnehmer haben ebenfalls Rechte und Pflichten gemäß den OHS-Vorschriften. Diese umfassen:

  • Recht auf einen sicheren Arbeitsplatz: Arbeitnehmer haben das Recht, in einer sicheren und gesunden Umgebung zu arbeiten.
  • Recht, unsichere Arbeit zu verweigern: Arbeitnehmer können Arbeiten verweigern, die ihrer Meinung nach eine unmittelbare Gefahr für sich selbst oder andere darstellen.
  • Recht auf Information und Schulung: Arbeitnehmer haben das Recht, die für die sichere Ausführung ihrer Arbeit erforderliche OHS-Schulung und -Information zu erhalten.
  • Verantwortung zur Einhaltung der Sicherheitsvorschriften: Arbeitnehmer müssen die OHS-Regeln einhalten, PSA korrekt verwenden und Gefahren oder unsichere Bedingungen melden.

Spezifische OHS-Bereiche

Es gibt spezifische OHS-Bereiche, auf die Arbeitgeber achten müssen:

  • Chemikaliensicherheit: Arbeitgeber müssen gefährliche Chemikalien sicher handhaben, einschließlich ordnungsgemäßer Kennzeichnung, Lagerung, Verwendung und Entsorgung.
  • Maschinensicherheit: Maschinen müssen ordnungsgemäß geschützt und gewartet werden. Arbeitgeber müssen Schulungen zur sicheren Bedienung anbieten.
  • Bausicherheit: Die Bauindustrie hat spezifische OHS-Vorschriften aufgrund ihres höheren Risikos. Arbeitgeber müssen Absturzsicherungen, Gerüstsicherheitsmaßnahmen und mehr umsetzen.
  • Ergonomie: Arbeitgeber sollten ergonomische Gefahren durch Arbeitsplatzgestaltung, Arbeitspraktiken und Schulungen angehen, um Muskel-Skelett-Erkrankungen zu verhindern.
  • Psychosoziale Gefahren: Isländische OHS-Vorschriften erkennen die Bedeutung der Bewältigung von Stress, Mobbing und anderen psychosozialen Risikofaktoren an, die die psychische Gesundheit beeinträchtigen können.

Ressourcen und Unterstützung

Die AOSH-Website bietet umfangreiche OHS-Vorschriften, Richtlinien, Checklisten, Schulungsmaterialien und andere Ressourcen. Arbeitnehmer können auch Unterstützung und Beratung von ihren Gewerkschaften oder Sicherheitsvertretern am Arbeitsplatz erhalten.

Arbeitsplatzinspektion

Arbeitsplatzinspektionen sind ein wesentlicher Bestandteil der Aufrechterhaltung von Sicherheitsstandards in Island. Die Hauptstelle, die für die Durchführung dieser Inspektionen verantwortlich ist, ist die Verwaltung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (AOSH). AOSH beschäftigt Sicherheits- und Gesundheitsinspektoren, die befugt sind, Arbeitsplätze zu Inspektionszwecken zu betreten.

Zuständige Behörde

AOSH ist die Hauptbehörde, die Arbeitsplatzinspektionen in Island durchführt. Sie beschäftigen Sicherheits- und Gesundheitsinspektoren, die die Befugnis haben, Arbeitsplätze zu Inspektionszwecken zu betreten.

Inspektionskriterien

Die Inspektionen in Island werden im Allgemeinen durch die folgenden breiten Bereiche geleitet:

  • Einhaltung des Gesetzes über Arbeitsumgebung, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz Nr. 46/1980: Inspektoren bewerten, ob Arbeitsplätze die grundlegenden Anforderungen dieses Gesetzes einhalten.
  • Durchführung von Risikobewertungen und Kontrollmaßnahmen: Inspektionen überprüfen, ob Arbeitgeber gründliche Risikobewertungen durchgeführt und geeignete Kontrollmaßnahmen zur Bewältigung identifizierter Gefahren umgesetzt haben.
  • Sicherheitssysteme und -verfahren: Inspektoren überprüfen Sicherheitsmanagementsysteme, Arbeitsverfahren, Sicherheitsausbildungsprogramme, Notfallvorsorge und andere Elemente, die zur allgemeinen Arbeitssicherheit beitragen.
  • Spezifische Bereiche: Inspektionen können sich auf bestimmte Aspekte der Arbeitssicherheit wie den Umgang mit Chemikalien, Maschinensicherheit, Ergonomie, Lärm oder psychosoziale Gefahren konzentrieren.

Inspektionshäufigkeit

Die Häufigkeit von Arbeitsplatzinspektionen in Island variiert je nach mehreren Faktoren:

  • Risikostufe: Arbeitsplätze, die aufgrund der Art ihrer Tätigkeiten ein höheres Risiko für Unfälle oder Berufskrankheiten darstellen, können häufiger inspiziert werden.
  • Betriebsgröße: Größere Arbeitsplätze könnten häufiger inspiziert werden.
  • Inspektionshistorie: Arbeitsplätze mit einer Geschichte von Verstößen oder Sicherheitsvorfällen könnten stärker überwacht werden.
  • Spezifische Kampagnen oder Initiativen: AOSH führt manchmal gezielte Inspektionen durch, die sich auf bestimmte Branchen oder Gefahren konzentrieren.

Inspektionsverfahren

Der Inspektionsprozess umfasst die folgenden Schritte:

  1. Ankündigung und Vorbereitung: AOSH kann im Voraus über Inspektionen informieren oder unangekündigte Besuche durchführen, je nach den Umständen. Arbeitgeber sollten relevante Dokumente (Risikobewertungen, Sicherheitspläne, Vorfallberichte) zur Überprüfung vorbereiten.
  2. Eröffnungsgespräch: Inspektoren beginnen in der Regel mit einem Eröffnungsgespräch mit dem Arbeitgeber oder dessen Vertreter, um den Umfang und die Verfahren der Inspektion zu erläutern.
  3. Arbeitsplatzbegehung: Inspektoren führen eine physische Begehung des Arbeitsplatzes durch, beobachten Arbeitsprozesse, Ausrüstungen, Einrichtungen und potenzielle Gefahren.
  4. Interviews und Dokumentenprüfung: Inspektoren können Mitarbeiter interviewen, Sicherheitsaufzeichnungen, Schulungsprotokolle und andere relevante Dokumente überprüfen.
  5. Abschlussbesprechung: Nach Abschluss der Inspektion halten die Inspektoren eine Abschlussbesprechung ab, um ihre Ergebnisse und mögliche Verstöße oder Verbesserungsempfehlungen zu besprechen.
  6. Inspektionsbericht: AOSH erstellt einen formellen Inspektionsbericht, der Beobachtungen, Bereiche der Nichteinhaltung und erforderliche Korrekturmaßnahmen detailliert beschreibt.

Folgemaßnahmen

Nach der Inspektion können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Behebung von Nichteinhaltungen: Arbeitgebern wird eine bestimmte Frist eingeräumt, um festgestellte Verstöße gegen Vorschriften zu beheben.
  • Nachinspektion: AOSH kann Nachinspektionen durchführen, um zu überprüfen, ob Korrekturmaßnahmen umgesetzt wurden.
  • Durchsetzungsmaßnahmen: Bei schwerwiegenden oder wiederholten Verstößen kann AOSH Geldstrafen verhängen oder andere Durchsetzungsmaßnahmen ergreifen.

Isländische Vorschriften fördern die Zusammenarbeit zwischen Inspektoren, Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Der Fokus liegt darauf, Sicherheitsprobleme zu identifizieren und zu beheben, um gesündere und sicherere Arbeitsplätze für alle zu schaffen.

Arbeitsunfälle

Island hat ein umfassendes System zur Handhabung von Arbeitsunfällen, um eine schnelle Meldung, faire Untersuchung und Zugang zu Entschädigungen für verletzte Arbeiter zu gewährleisten.

Meldepflichten

Arbeitgeber in Island sind gesetzlich verpflichtet, die Verwaltung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (AOSH) im Falle schwerer Unfälle oder Todesfälle unverzüglich zu benachrichtigen. AOSH unterhält eine spezielle Telefonleitung für dringende Meldungen. Darüber hinaus müssen Arbeitgeber einen detaillierten schriftlichen Bericht an AOSH innerhalb eines festgelegten Zeitraums für jeden Unfall einreichen, der Arbeitsausfall verursacht oder medizinische Versorgung über Erste Hilfe hinaus erfordert.

Untersuchungsprozesse

Arbeitgeber sind verpflichtet, eine interne Untersuchung durchzuführen, um die Ursachen von Arbeitsunfällen zu ermitteln und Maßnahmen zur Verhinderung ähnlicher Vorfälle in der Zukunft zu identifizieren. AOSH kann auch schwere Unfälle oder Vorfälle mit potenziell weitreichenden Auswirkungen untersuchen. Ihre Untersuchungen zielen darauf ab, die Hauptursachen und beitragenden Faktoren zu identifizieren und können Inspektorbesuche, Interviews und die Prüfung von Aufzeichnungen umfassen.

Entschädigungsansprüche

Arbeiter, die bei Arbeitsunfällen verletzt werden, haben im Allgemeinen Anspruch auf Entschädigung durch das isländische Sozialversicherungssystem, das von Tryggingastofnun ríkisins überwacht wird. Verletzte Arbeiter können Leistungen wie medizinische Behandlung und Rehabilitationskosten, vorübergehende oder dauerhafte Invaliditätsleistungen und Hinterbliebenenleistungen im Falle eines tödlichen Arbeitsunfalls erhalten.

Wichtige gesetzliche und regulatorische Quellen

Das Gesetz über Arbeitsumgebung, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz Nr. 46/1980 schreibt Anforderungen an die Unfallmeldung und -untersuchung vor. Die Verordnung über die Meldung von Arbeitsunfällen, Krankheiten und gefährlichen Vorfällen Nr. 318/2007 legt spezifische Meldeverfahren und -fristen fest. Das isländische Sozialversicherungsgesetz Nr. 117/1993 bietet den Rahmen für Entschädigungsleistungen bei Arbeitsunfällen und -krankheiten.

Rivermate | A 3d rendering of earth

Stellen Sie Ihre Mitarbeiter weltweit mit Vertrauen ein

Wir sind hier, um Ihnen bei Ihrer globalen Einstellungsreise zu helfen.